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Die Welt der kleinen Krabbeltiere

Ein Leben auf Hochtouren - Ligusterschwärmer

 

Der lateinische Name der Schwärmerfamilie ist "Sphingidae", und der Gattungsname des Ligusterschwärmers "Sphinx ligustri". Übersetzt haben wir es hier also mit der Familie der "Sphinxen" zu tun. Der Name rührt von der eigentümlichen Stellung her, die die Raupen dieser Schmetterlinge einnehmen, wenn sie sich bedroht fühlen und einen Feind einschüchtern wollen.

Bin ich nicht groß und gefährlich? Links sehen Sie die "Sphinx"- Stellung der Raupe. Die vorderen zwei Drittel des Körpers sind hoch aufgerichtet, wobei das erste Drittel zu einem dicken "Scheinkopf" zusammengezogen ist. Der tatsächliche Kopf der Raupe besteht nur aus dem plattenförmigen Glied ganz vorn. 

Am "Kinn" des Scheinkopfes sind drei weißliche Fortsätze zu erkennen. Das sind die drei Vorderbeinpaare der Raupe. Daraus entwickeln sich später einmal die Beine des Schmetterlings. Unter dem mittleren Teil des Raupenkörpers befinden sich weitere vier Beinpaare, sogen. "Raupenbeine", die nur die Raupe entwickelt und die während der Verpuppung und dem in dieser Phase stattfindenden inneren Umbau des Tieres wieder rückgebaut werden. Unter dem Körperende sitzen die "Nachschieber", ein weiteres Paar Raupenbeine. 

Der schwanzartige Fortsatz dient der Tarnung, er trägt zur optischen Auflösung des Tieres mit bei und simuliert einen welken Blattstiel.

Durch ihr schnelles Flügelschlagen können die Schwärmer  vor den Blüten "stehen" und mit ihrem langen Rüssel im Flug Nektar aufnehmen, ohne sich auf die Blüte setzen zu müssen. 

Der größte Teil der Arten ist nachtaktiv, wenige sind auch tagaktiv. In Ruhestellung halten sie die Flügel dachartig übereinandergelegt. Häufig sind die Vorderflügel in Braun- oder Grautönen gehalten und lösen die Struktur der Tiere  optisch vor ihrem Hintergrund auf. Dadurch werden sie von uns tagsüber so gut wie nie entdeckt, und auch für ihre Fressfeinde sind sie nur schwer zu finden. Wenn die Falter beunruhigt werden, breiten sie die Flügel aus und zeigen ihre meist auffällig bunt gefärbten Hinterflügel. Dies soll der Warnung an den Feind dienen. 

Der Ligusterschwärmer zeigt seine schwarz-rosa gestreiften Körperseiten und Hinterflügel, die in Ruhestellung völlig verdeckt sind.

...und untendrunter trage ich schwarz und rosa...

Ligusterschwärmer - Sphinx ligustri


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Foto: José Verkest, Text: Maria Pfeifer